Pisarski.................. Der
polnische Adel und Kleinadel, verfaßt von Werner Zurek h Szur Der polnische Adel, seine Güter und seine Titel Die
Besitzer und Herren eines Dorfes, Ortes oder von Herrengütern
(Panen-Güter, polonisiert: panen-guttere = adlige Besitzungen)
gehörten gewöhnlicherweise dem polnischen
Adel (Szlachta) an. Die
polnische Adelsnation vergab aus Gleichheitsgründen keine Titel
und Prädikate. Die Titel der Provinzialwürden waren meist
ohne Funktionen und lauteten: Die im benachbarten deutschen Reich geltenden Adelsprädikate des einfachen Lehnadels, des Freiherren-, Grafen- und Fürstenstandes waren in Polen ursprünglich nicht gebräuchlich. Die Kirchenbücher und Personenstandsregister benennen jeden Adeligen vor seinem eigentlichen Namen mit Titeln, die sich je nach den sozialen Strukturen, in denen sich der Vertreter dieses Namens bewegte, unterscheiden. Die gebräuchlichsten polnischen Adelsprädikate waren szlachetny
(poln.=Adeliger/adlig) oder nobilis (lat. = Edler/Adeliger) für
einen Adeligen ohne Landbesitz oder (offizielles) Amt. Die Bezeichnung
Als ausübende Berufsbezeichnung polnischer Adeliger wird in den schriftlichen Unterlagen gewöhnlicherweise das Wort beziehungsweise der Begriff "Erbe" (poln. = dziedzie) angegeben. Doch muß man hierzu weitere Gedanken entwickeln, um eine Feststellung des wirtschaftlichen und sozialen Status treffen zu können. Kirchenbucheinträge helfen in diesen Fällen zumeist nicht weiter. Die Zivilstandesbücher des Herzogtums Warschau (1809-1815) und von Kongreßpolen (ab 1815 russisch Polen) sind meistens hilfreicher in dieser Hinsicht, da sie mehr Informationen enthalten. So kann man solche Begriffe wie zum Beispiel "dziedzie czesci" (= Teilerbe / Teilbesitzer) antreffen, was bedeutet, daß dieser Adelige nur Besitzer eines halben Dorfes war, oder "dziedcie na lanie" (= Erbe oder Besitzer) von rund 20 Hektar. Manchmal findet man anstatt des Wortes "dziedzie" den Ausdruck "possessor" (= Besitzer), welches ein Synonym für "dziedzie" darstellt. Um exaktere Angaben über den Landbesitz eines Adeligen zu erhalten, muß man andere Quellen als Kirchenbuch - oder Zivilstandsregister hinzuziehen. Für die Zeiten nach den Teilungen Polens (z.B. das gesamte 19.Jahrhundert), finden sich die wichtigsten Dokumente, genannt "ksiegi hipoteczne" (= Hypothekenbücher), in welchen alle Besitzer eines bestimmten Gebietes oder Landstrichs in chronologischer Form aufgelistet waren. Diese Unterlagen sind sehr hilfreich für genealogische Forschungen, da die Hypothekenbücher Informationen über die Besitzer des Grund und Bodens enthalten in Form von Verfügungen, Testamenten, Käufen und anderen wichtigen Begebenheiten. Unglücklicherweise haben viele dieser Bücher die kriegerischen Zeiten nicht überstanden. Ähnliche
Informationen und manchmal noch präzisere für die Zeiten
vor den Teilungen Polens können in weiteren Akten aufgefunden
werden. Genannt seien: "ksiegi grodzki i ziemski" (= Burg-
und Landgerichtsakten bzw. Aufzeichnungen). Auch hier wurden viele
Unterlagen während des zweiten Weltkrieges zerstört. Weitere
Schwierigkeiten bestehen darin, daß diese Unterlagen und Akten
in alten Handschriften und in Latein geschrieben wurden. Andererseits,
falls jemand das Glück hat und beispielsweise einen dieser Erbfälle
auffindet, kann er eine Stammfolge von mehreren Generationen in diesem
günstigen Augenblick aufdecken. Die
Besitzer (hares) oder Herren (dominum) der Ländereien lebten
zumeist in Gutshäusern (dwor). Der Kleinadel, manchmal von den
Magnaten (Großgrundbesitzern) verächtlich "bäuerlicher
Adel" genannt, lebte nicht so feudal wie der vermögende
Adel, sondern in einfacheren Gehöften und Gebäuden. Selbst
Edelleute (Kleinadelige) als Besitzer kleinadeliger Dörfer verdingten
sich mit Saisonarbeit bei den vermögenderen adeligen Gutsbesitzern.
Die
Gutshäuser des wohlhabenden Adels konnten ein kleines Schloß
sein, ein anmutiges Gutshaus oder auch
ein bescheideneres Haus mit mehreren Räumen. Der Terminus "mansa" (poln. plebania) bezeichnet kein Herrenhaus, sondern eher ein Pfarreigebäude mit Grundbesitz im Dorf selber, der zur Kirche gehörte und zur Versorgung des örtlichen Pfarrers diente. In
geschichtlicher Zeit war ein Praedium aus Steinen und Mauern gebaut
und diente als Verteidigungsaußenposten. Es wurde deshalb auch
"praedium militare" (militärischer Land- oder Außenposten)
genannt. Ein ähnliches, besser beschreibendes Wort für den
gesamten Landbesitz ist das alte lateinische "latifundium"
(großes Landgut). Das
Rittergut derer von Pisarski war in der Nähe von Lemberg, es
steht wohl noch eine Ruine, wir wissen jedoch im Moment nicht Näheres.
weiter zu Die Entstehung der Namen des polnischen Kleinadels .........
zitiert aus:Kleiner geschichtlicher Abriß zum polnischen Adelswesen von Werner Zurek h Szur
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